150. Friedensweg Barriere Zienau, 14:00 Uhr 01.01.06

Der erste Tag im Neuen Jahr führte die Freunde der Colbitz-Letzlinger Heide zur Barriere Zienau an der B 71 zwischen den Gemeinden Letzlingen und Gardelegen. Hier begann am 01.08.1993 der erste Friedensweg für eine militär-freie Colbitz-Letzlinger Heide. Auch der 50. und 100. Friedensweg begannen hier. Heute, 12 Jahre später, hat sich der Treffpunkt an der ehemaligen Försterei - Barriere Zienau – optisch verändert. Ein kaum genutzter Gleisanschluss für den Kriegsübungsplatz, Verbotsschilder zur Ausgrenzung der Heideanwohner, am Horizont Antennenanlagen und befestigte Wege in die Heide. Die Bundeswehr und ihre Partner von der Rüstungsin-dustrie haben sich etabliert. In Berichten der regionalen Zeitungen wird über weitere Investitionen informiert. Im Jahr 2006 wird an 247 Tagen des Jahres geübt, 25 Wochenenden sind ebenfalls davon betroffen. Die wenigen frei gegebenen Heidewege sind an den Übungstagen für die Bevölkerung gesperrt. In der Praxis bedeutet das ein absolutes Betretungsverbot des Übungsplatzes. Die Führung des Übungsplatzes wird nicht müde die enge Verbundenheit mit der Bevölkerung zu betonen. Erst werden die Wege werbewirksam frei gegeben und anschließend in aller Stille wieder gesperrt. Ein "angenehmes" Zusammen-leben zwischen dem Militär und der Zivilbevölkerung, zwischen Herren und Knechten. Doch am ersten Januar 2006 standen aufrechte Bürger an der Barriere Zienau und forderten ihre Rechte. Auf dem Kriegsübungsplatz wurde friedliches Leben praktiziert, Glühwein über einem offenen Feuer erhitzt wärmte die Besucher. Am offenen Mikrophon brachten Monty Schädel, Bundessprecher der DFG-VK; Wolfgang Geffe, Friedensbeauftragter für die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland; Klaus Czernitzki, Linke Partei PDS und Gert Schröder von der AGDF Grüße und Worte des Dankes und des Mutes zum Weitermachen für die Bürgerinitiative OFFENe HEIDe.

Zwei Urgesteine der BI, Werner Krellmann und Helmut Adolph wurden mit einem weißen und rotem Rosenstrauß geehrt. Die Dankesrede verpackt im Gewand des bekannten Grimmschen Märchens von "Schneeweißchen und Rosenrot" sehr bewegend von Frau Dr. Erika Drees vorgetragen.

150 Friedenswege bedeuten auch eine entsprechende Anzahl von Arbeits-tagungen, Aktivitäten im Netzwerk der Friedensarbeit und Öffentlichkeitsarbeit. In diesen letzten 12 Jahren ist auch ein ganzes Jahr Arbeit für eine militärfreie Colbitz-Letzlinger Heide enthalten.

Abschließend nach der Veranstaltung gab es noch den Friedensweg als Weg in die winterliche Heide zum Stahrenberg.

Teilnehmerzahl: 150