Rundbrief Februar 2002

Kontaktadressen und Mitfahrbörse: 
Helmut Adolf, Vor der Teufelsküche 12, 39340 Haldensleben, ( 0 39 04 / 4 25 95, Fax 0 39 04 / 46 49 33
Dr. Erika Drees, Beethovenstr. 13, 39576 Stendal, ( 0 39 31 / 21 62 67, Fax 0 39 31 / 31 60 08
Joachim Spaeth, ( (01 60) 3 67 18 96

Spendenkonto: Gisela Mühlisch, Kto. 3010008448, BLZ 81050555, Sparkasse Stendal, Stichwort: OFFENe HEIDe

E-Mail: OFFENeHEIDe@t-online.de  Internet: http://www.offeneheide.de 

Was ich mir wünsche
Die Unermüdlichkeit der Drossel, da es dunkelt, den Gesang zu erneuern.
Den Mut des Grases, nach so viel Wintern zu grünen.
Die Geduld der Spinne, die ihrer Netze Zerstörung nicht zählt.
Die Kraft im Nacken des Kleibers. Das unveränderliche Wort der Krähen.
Das Schweigen der Fische gestern. Den Fleiß der Holzwespen,
die Leichtigkeit ihrer Waben. Die Unbestechlichkeit des Spiegels.
Die Wachheit der Uhr. Den Schlaf der Larve im Acker.
Die Lust des Salamanders am Feuer. Die Härte des Eises, das der Kälte trotzt,
doch schmilzt im Märzlicht der Liebe. Die Glut des Holzes, wenn es verbrennt.
Die Anmut des Winds. Die Reinheit der Asche, die bleibt.
Rudolf Otto Wiemer

 

Abs.: Helmut Adolf, Vor der Teufelsküche 12, 39340 Haldensleben

Haldensleben, 23.01.2002

Liebe Freundinnen und Freunde der Colbitz-Letzlinger Heide,

mit den Worten nebenan hat Martin Gregor, Pfarrer im Ruhestand aus Wannefeld und bei so einigen Friedenswegen mit von der Partie, seine Erwiderung auf die Weihnachtspost eingeleitet. Hiermit will ich die Freude über die Worte mit Euch teilen.

Wir treffen uns möglichst zahlreich am Sonntag, den 03. Februar 2002 um 14 Uhr direkt an der B 189 nördlich von Colbitz an der Einmündung der Heidestraße zum 103. Friedensweg. Der Treffpunkt ist schon direkt an der B 189. Dort findet auch die Kundgebung statt, bevor es mit den Fahrzeugen bis vor den Beginn des Trinkwasserschutzgebietes geht. Die Kraftfahrzeuge wollen wir nämlich außerhalb dieses Gebietes abstellen. Die Wanderung führt uns durch den hoffentlich winterlichen Wald zur Panzerhalle, diese haben wir schon zweimal für Konzerte genutzt. Es soll nicht das letzte Mal sein, darum sind wir für Vorschläge für ein weiteres Konzert der besonderen Art dort jederzeit offen. Doch bei diesem Friedensweg können wir in der winterlichen Kühle noch nicht mit einem Konzert aufwarten, dafür ist eine kleine Erwärmung vorgesehen. Neben der Halle gibt es auch einen Berg, der bei den entsprechenden Schneeverhältnissen zum Rodeln genutzt werden kann. Deshalb bitte Schlitten mitbringen. Der Rückweg führt über die Treppe und die Betonstraße. Am Ausgangspunkt angelangt, haben wir insgesamt 6 km absolviert.

Das Arbeitstreffen findet am Mittwoch, den 06. Februar 2002 um 19 Uhr in Haldensleben, Gaststätte "Ratsherreneck", Markt 19 (in Nachbarschaft des Rathauses) statt. Ein Thema ist die Vorbereitung des Ostermarsches 2002, für den man sich den Ostersonntag, 31. März, frei halten muss.

Es folgt ein Text von Johannes Lewek, der ja kein Unbekannter ist. Mit ihm planen wir zum 1. September 2002, wenn der 110. Friedensweg dran ist, etwas Besonderes. Wenn sich viele junge Männer zur Kriegsdienstverweigerung entschließen, werden bald die Truppenübungsplätze aus Personalmangel geschlossen werden können. Ein Tätigkeitsfeld für einen Zivi, der in Magdeburg wohnt, wäre die "Schule am Wasserfall" in der Burchardstraße 6 in Magdeburg-Cracau. Das ist eine Schule für geistig und mehrfach behinderte SchülerInnen.

Euer

Helmut Adolf

Deutsche Soldaten ziehen wieder in den Krieg !

- Hinweise zum Recht auf Kriegsdienstverweigerung! -

Grund genug, sich klarzumachen, dass (nach §3 des Wehrpflichtgesetzes) jeder deutsche Mann, der zwischen 18 und 45 Jahre alt ist und nicht als Kriegsdienstverweigerer anerkannt ist oder ausgemustert wurde, "im Verteidigungsfall zum unbefristeten Wehrdienst" herangezogen werden kann. Könnte das angesichts des festgestellten Bündnisfalles der Bundesrepublik mit den sich im Krieg befindlichen USA bedeuten, dass kurzfristig dieser Verteidigungsfall hergestellt wird ?

Für alle Männer – auch für jene, die ihren Wehrdienst bereits abgeleistet haben und für die klar ist, dass sie sich nicht zu einem Kriegseinsatz heranziehen lassen wollen, ist es daher ratsam, einen Antrag auf Anerkennung als Kriegsdienstverweigerer zu stellen.

Dies kann formlos unter Berufung auf das Grundrecht der Kriegsdienstverweigerung erfolgen.

In einem Brief an das zuständige Kreiswehrersatzamt (z.B. in 39126, Magdeburg, August-Bebel-Damm) wird mitgeteilt:

"Hiermit verweigere ich den Kriegsdienst unter Berufung auf das Grundrecht der Kriegsdienstverweigerung nach Artikel 4, Absatz 3 Satz 1 des Grundgesetzes. Ich kann mich aus Gewissensgründen an keinerlei Waffenanwendung zwischen den Staaten beteiligen.

Weitere Unterlagen reiche ich gegebenenfalls nach. Mit freundlichen Grüßen.."

Das Kreiswehrersatzamt wird dann eine schriftliche Gewissensbegründung und ein polizeiliches Führungszeugnis anfordern. Wer bereits seinen Grundwehrdienst geleistet hat, muss dann damit rechnen, zu einer Anhörung über die Gewissensgründe vorgeladen zu werden. Dabei handelt es sich um die Befragung vor einem dreiköpfigen Ausschuss, der über die Wahrhaftigkeit der vorgebrachten Gewissensgründe entscheidet. Aber keine Angst! Wer ruhig und sachlich und überlegt seine Gründe formuliert, wird auch anerkannt. Außerdem hat man das Recht, eine Person seiner Wahl als Beistand mitzunehmen.

Und noch etwas: Jeder kann sich für das Kriegsdienstverweigerungsverfahren beraten lassen!

In jedem Kirchenkreis gibt es dafür Mitarbeiter, fragen Sie einfach im nächsten Pfarramt nach. Sie können sich auch direkt an mich wenden.

Johannes Lewek, Referent für Friedensarbeit und Zivildienst
(Arbeitsstelle Eine Welt der Ev. Kirche der Kirchenprovinz Sachsen)
Leibnizstr. 4
39104 Magdeburg
Tel. 0391/ 5346 ..494 Fax: ..490
Mail: johannes.lewek@ekkps.de