Rundbrief Mai 2005

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Christel Spenn, Schillerstraße 33, 39108 Magdeburg, ( 03 91 / 2 58 98 65
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Abs.: Christel Spenn, Schillerstraße 33, 39108 Magdeburg

Magdeburg, 19.04.2005

Du kannst die Vergangenheit ignorieren,
aber die Vergangenheit ignoriert Dich nicht.
Amos Oz

Liebe Freundinnen und Freunde der Colbitz-Letzlinger Heide,

zum 142. Friedensweg am Sonntag, den 01. Mai 2005 sind wir wieder beim Frühlingsfest des Fördervereins Vollenschierer Kirche e. V. Bereits um 13.30 Uhr gibt es eine Andacht in der Kirche. Um 14 Uhr wird uns der Männerchor "Eintracht Gardelegen 1881" e. V. mit seinen Liedern erfreuen. Einen Pflanzenmarkt, wie auf den Flugblättern angekündigt, gibt es nicht. Dafür wird eine kleine Ausstellung über Konsistorialbaumeister Conrad Wilhelm Hase gezeigt. Er war der Architekt von Kirche und Gutshaus in Vollenschier. Vor 130 Jahren fand die Grundsteinlegung der Kirche statt. Informationen zu Leben und Werk von Hase, der besonders im Raum Hannover gewirkt hat, gibt es im Internet unter http://www.glass-portal.privat.t-online.de/cwhase.htm Sein Kollege aus der Gegenwart Jan Bodenstein (Seehausen / Altmark) vermittelt wertvolle Erkenntnisse zur Kirche auf seiner Homepage http://www.bo-architekt.de/projekte/07X2002.php.

Wir wollen uns informieren, was sich im letzten Jahr an der Kirche verändert hat. Die Patronatsloge ist gesichert worden. Wenn Conrad Wilhelm Hase ein Meister der Architektur war, sind die Frauen aus Vollenschier und Umgebung Meisterinnen im Backen, davon könne wir uns auf dem Kirchencafé überzeugen. Dort gibt es neben Kaffee und Kuchen wieder auch herzhafte Sachen. Der Erlös geht wieder der Erhaltung der Kirche zugute. Darüber hinaus gibt es auch die Gelegenheiten für weitere Spenden. Es gibt zwar Fördermittel für die Erhaltungsarbeiten, aber es müssen vom Konto des Vereins (Nr. 20 133 20 bei der Volksbank Stendal, BLZ 810 930 54) auch Eigenmittel überwiesen werden.

Den Abschluss bildet eine 3 km lange Wanderung, gewissermaßen ein Verdauungsspaziergang. Das frische Grün, welches den Weg säumt, ist ein Zeichen der Hoffnung.

Am 01. Mai 2005 sind wir ab 10 Uhr auch mit einem Stand auf der Maikundgebung des DGB im 1200-jährigen Magdeburg im Stadtpark Rotehorn vertreten.

Unser Arbeitstreffen führen wir am Mittwoch, den 04. Mai 2005 um 19 Uhr in Staats, im Gemeinderaum, Dorfstraße 29 durch.

Das Gegenteil von Hoffnung und Erhaltung von Bausubstanz ist Krieg, in Kriegen werden Menschen getötet und verletzt und auch Werke von Architekten zerstört. Der Friedensweg ist in der Zeit, in der des 60. Jahrestages des Endes des 2. Weltkrieges und der Befreiung vom Faschismus gedacht wird. Einige Waffen des 2. Weltkrieges wurden in der Colbitz-Letzlinger Heide erprobt. Heute wird in der Heide immer noch für Kriege geübt. Die Szenarien und die dort übenden Truppen sind international. Es werden Einsätze geübt, die weltweit stattfinden können. Neben der Bundeswehr werden dort auch Soldaten aus anderen Ländern gesehen. Dieser Internationalität des Krieges setzen wir die internationale Kontakte der Friedensbewegung entgegen. Nach dem Besuch der beiden Frauen aus Vieques bei uns kommt am Montag, den 09. Mai 2005 Dr. Carles Swift aus den USA mit seiner Ehefrau zu uns. Er wurde 1919 in Montana, einem Staat im Westen der Vereinigten Staaten, geboren. Er wurde mit dem Rocky Mountain Regional Stipendium für die Universität Yale ausgezeichnet, wo er in der politischen Vereinigung und in der christlichen Vereinigung aktiv war. Im Jahre 1940 beschloss der Kongress den Selective Service Act, nach der alle Männer im Alter von 21 bis 36 Jahren für den Militärdienst eingezogen wurden. Swift wirkte im Campus bei Anti-Kriegs-Aktivitäten mit und entschloss sich zu einem vollkommenen Bruch mit der wachsenden Militärmacht, indem er sich weigerte sich registrieren zu lassen. Swift wurde für ein Jahr verurteilt. Im Anschluss setzte Swift seine medizinische Bildung in der Universität in New York 1942 fort. Aufgrund seiner Weigerung, der medizinischen Militäreinheit beizutreten, akzeptierte ihn nur eine medizinische Fachschule. Es folgte sein Examen auf der Medizinischen Hochschule im Jahr 1947 und ein zusätzliches einjähriges Praktikum. Dann arbeitete er als Psychiater in den USA und auch 8 Jahre in Tansania. In den letzten Jahren war Dr. Swift in Antikriegsaktivitäten in Südcolorado tätig, wo er auch lebt. Dazu zählt die Friedens- und Gerechtigkeitskoalition, deren Mitglied er ist, die seit November 2002 jeden Freitag in der Stadt an einer verkehrsreichen Straßenecke in der Nähe seines Hauses eine Friedensnachtwache hält. Mit diesen Aktivitäten ist trotz der Entfernung zu den USA wieder eine Brücke zu uns geschlagen. Nach einer Besichtigung der Heide gibt es um 14 Uhr eine Veranstaltung mit dem Gast in Colbitz im Gemeindehaus neben der Kirche. Dort soll es bei Kaffee und Kuchen gemütlich zugehen. Die Hauptveranstaltung am 09. Mai 2005 ist um 19 Uhr in Magdeburg im Gewerkschaftshaus in der Otto-von-Guericke-Straße 6. Die Vortragsreise von zwei Kriegsdienstverweigerern aus dem II. Weltkrieg unter der Fragestellung "Gerechter Krieg?" verdanken wir dem Deutschen Zweig des Internationalen Versöhnungsbundes. Der Versöhnungsbund ist seit 1914 aktiv gegen Unrecht und Krieg. Auf den Veranstaltungen in Colbitz und Magdeburg gibt es auch Informationsmaterial zum Versöhnungsbund und ein Buch über Kriegsdienstverweigerer aus den USA.

Der Versöhnungsbund hält vom 05. bis 08. Mai 2005 seine Jahrestagung in Arendsee im KiEZ ganz in der Nähe ab. Das Thema der Tagung ist "Wachsender Reichtum - wachsende Armut, auf der Suche nach einem zukunftsfähigen Lebensstil". Es gibt ein interessantes Programm, auch für Kinder und Jugendliche. Das Programm gibt es im Internet unter www.versoehnungsbund.de Denjenigen, die den Rundbrief per e-Mail erhalten, bekommen das Programm auch als Datei.

Viele Leserinnen und Leser des Rundbriefes verfügen mittlerweile über einen Internetanschluss, bei den anderen können wir bei der Beschaffung der Informationen behilflich sein. Wir bitten, uns vorhandene e-Mail-Adressen mitzuteilen, so dass wir den modernen Weg der Kommunikation nutzen können und wir Zeit für das Eintüten und Porto sparen.

Besuchen kann man auch die Seite www.kirchentag.de des 30. Deutschen Evangelischen Kirchentages in Hannover. Sein Motto ist "Wenn dein Kind dich morgen fragt ..."

(5. Mose 6,20). Vom 26. bis 28. Mai 2005 sind wir auf dem Messegelände beim "Markt der Möglichkeiten" im Themenbereich 3 (Wie sollen wir handeln) unter dem Stichwort

Frieden stärken - Gewalt überwinden in Nachbarschaft anderer Friedensinitiativen gemeinsam mit der FREIen HEIDe unter der Standnummer 5 C26 zu finden.

Euer

Helmut Adolf