Rundbrief September 2007

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Christel Spenn, Immermannstraße 27, 39108 Magdeburg, ( 03 91 / 2 58 98 65
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Abs.: Christel Spenn Immermannstr.27, 39108 Magdeburg

Magdeburg, 23.08.07

Derjenige, der zum ersten Mal an Stelle eines Speeres ein Schimpfwort benutzte,
war der Begründer der Zivilisation
Sigmund Freud

 

Liebe Freundinnen und Freunde der Colbitz-Letzlinger Heide,

schon gehört oder gelesen?:

Das deutsche Militär lädt ein zum 1. September!

Nein, diesmal nicht zum Beschuss der Westernplatte. Die Bundeswehr lädt ein zur Heidewanderung. Ab 09.30 Uhr wird zurückgewandert. Nein, das weiß doch jedes Kind, dass zuerst hin- und dann zurückgewandert wird. Genauso wird im Krieg zuerst hin und dann zurück geschossen. Wir wissen das und haben etwas gegen Krieg überhaupt. Drum legen wir den 170. Friedensweg um einen Tag vor auf den Weltfriedenstag. Wir treffen uns am Sonnabend, den 01. September 2007 um 14 Uhr in Letzlingen an der Friedenseiche in der Salchauer Chaussee, das ist da, wo wir uns schon zum Ostermarsch aufgehalten haben. Die Friedenseiche haben wir in diesem Jahr zum Ostermarsch gepflanzt. Bereits ab 09 Uhr werden wir die Transparente aufstellen und Flugblätter verteilen. Der Tag kann bis 16 Uhr zu einer Wanderung in die blühende Heidelandschaft genutzt werden. Unser Protest soll aber auch die Forderung zum Ausdruck bringen, dass wir 365 und im Schaltjahr 366 Wandertage ohne Bundeswehr-Gnaden in die Heide haben wollen.

Bei Protesten gegen das Bombodrom in der Kyritz-Ruppiner Heide wurde plakativ "Jedes Ziel ist ein Zuhause" geäußert. Und das ist nun mal jedes Ziel militärischen Tuns, egal ob die Truppen oder nur das militärische Gerät sich zu Lande, zu Wasser oder in der Luft bewegt. Das wollen wir auch am 01. September kundtun.

Seinerzeit hatte die Heeresversuchsstelle Hillersleben die Waffen getestet, die nach dem 01. September 1939 für Unheil sorgten. Für viele Menschen ist Krieg auch verbunden mit Vertreibung. Die ersten Vertriebenen des Zweiten Weltkriegs waren die Bewohner von Salchau, Paxförde und Schnöggersburg, die der Schießbahn zum Vorbereiten des "Zurückschießens" weichen mussten. Damals wie heute die Bewunderung für die neue Technik, die das Militär in der Heide hat und das Militär als Segensbringer für die Region.

Drei Tage später geht es weiter: Am Dienstag, den 04. September 2007 ab 14 Uhr soll es in Letzlingen einen feierlichen Namensappell für die Kaserne "Altmark" geben. "Mit diesem Namen wird die Verbundenheit mit der Region demonstriert " wird der Leiter des Gefechtsübungszentrums Oberst Gerd Kropf. In der "Volksstimme" vom 27. Juli 2007 zitiert. Nein, nicht Altmärkische Hochzeitssuppe, Altmark-Rundweg oder Viehzucht soll für die Altmark stehen, sondern die Kaserne, wie 1941 mit der Marine-Funkstation "Goliath" bei Kalbe (Milde). Die Anlagen dieses Senders wie die Telefonanlage der Heeresversuchsstelle Hillersleben kamen von der Firma Lorenz, heute liest man auf den Schaltschränken der Antennenanlagen in der Heide ALCATEL, dem Nachfolger der Firma. Der "Goliath" hätte auch bis in den Libanon funken können, doch die zurzeit dort stationierten 960 Angehörigen der Bundesmarine haben jetzt andere Kommunikationstechniken. Gerade hat die Bundesregierung deren "Mandat" verlängert. Wo überall deutsche Interessen vertreten werden, ob seinerzeit vor Stalingrad oder jetzt am Hindukusch oder vor Beirut.

Der 15. Jahrestag der Bürgerinitiative FREIe HEIDe wird am 25. August 2007 gefeiert. Die Feier zum Jubiläum findet ab 16.00 Uhr in Gadow mit Kaffee und Kuchen, Musik, Kinderspielen, netten Gesprächen und Tanz statt.

In der Landeshauptstadt, deren Name auch in Form der gleichnamigen Korvette der Bundesmarine durch den Dreck gezogen wird, gibt es zum Weltfriedenstag auch Veranstaltungen:

Donnerstag 30. August 2007, 17.30 Uhr »Schwerter zu Pflugscharen!« (Aktueller denn je) Vortrag mit Diskussion anlässlich des Weltfriedenstages mit: Reiner Butenschön (Hannover) Magdeburg, Haus der Gewerkschaften, Otto-von-Guericke-Straße 6.

Am 01. September 2007 um 11.00 Uhr lädt die Bürgerinitiative Montagsdemo zu einer Demonstration in der Liebigstraße in Magdeburg ein. Im Aufruf heißt es "Wir brauchen Abrüstung weltweit, dafür öffentliche Investitionen für sinnstiftende und zukunftsfähige Aufgaben! Wir fordern den sofortigen Rückzug aller Truppen aus allen Auslandseinsätzen für ein Selbstbestimmungsrecht der Völker!"

Internet: www.montags-auf-die-strasse.de

Zum Arbeitstreffen treffen wir uns am Mittwoch, den 05. September 2007 um 19 Uhr in Lindhorst, Lindenstraße 17 bei Familie Wehde.

Als Friedensweg 170a möchte ich die Demonstration am 15. September 2007 "Bundeswehr raus aus Afghanistan" bezeichnen. Der Treffpunkt ist um 12 Uhr in Berlin am Alexanderplatz bzw. Roten Rathaus. Näheres im Internet unter http://www.bundeswehr-raus-aus-afghanistan.de/ oder auf dem Friedensweg bzw. bei den Kontaktadressen.

Bevor die Truppen nach Afghanistan gehen, durchlaufen sie Übungsabschnitte bei uns in der Colbitz-Letzlinger Heide. Das zeigt unsere besondere Verantwortung, die Reihen bei der Bundesweiten Demonstration zu stärken. In den Medien wird Peter Struck zur Verlängerung des Einsatzes in Afghanistan mit den Worten zitiert. "Man könne in diesem Fall nicht der Stimmung in der Bevölkerung folgen." Solchen Politikern muss man in Berlin tüchtig "den Marsch blasen".

Wer den Rundbrief als E-Mail erhalten will, meldet sich bitte auf der o. a. E-mail-Adresse. Das spart Zeit und Mühen beim Eintüten und versenden der Briefe. Außerdem gibt es schnell weitere Informationen.

Euer

Helmut Adolf